Die Entwicklung der Kosten im Bereich der Hörakustikversorgung bei den vdek-Krankenkassen zeigt eine signifikante Steigerung. Während die Gesamtkosten im Zeitraum Q1-Q2 2022 noch bei 332.889.375 € lagen, sind sie bis zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024 auf 418.493.767 € angestiegen. Dies entspricht einer Erhöhung um 25,68 %.
Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Kostensteigerung über alle Krankenkassen hinweg lediglich bei 18,57 %. Besonders bemerkenswert ist, dass alle anderen Krankenkassen eine Erhöhung von maximal 17,66 % verzeichneten, teilweise sogar nur um 1,93 %. Die vdek-Krankenkassen stechen somit durch eine überproportionale Kostensteigerung hervor.
Verschlechterte Bedingungen für Versicherte
Diese Kostensteigerung geht paradoxerweise mit einer Verschlechterung der Versorgungsbedingungen für Versicherte einher. Während es bislang üblich war, dass Hörgeschädigte alle sechs Jahre eine neue Hörhilfe erhielten, kann sich dieser Zeitraum mit dem aktuellen Vertrag auf bis zu neun Jahre verlängern. Dies bedeutet, dass Versicherte länger mit veralteten Hörhilfen auskommen müssen, was zu einer schlechteren Hörversorgung und einer verminderten Lebensqualität führt.
Schlechtere Leistungen bei steigenden Kosten
Die Entwicklung zeigt deutlich, dass die vertraglichen Änderungen bei den vdek-Krankenkassen zu einer paradoxen Situation geführt haben: Trotz erhöhter Kosten erhalten die Versicherten schlechtere Leistungen. In Zeiten, in denen alle Krankenkassen finanziell unter Druck stehen, ist diese Entwicklung besonders besorgniserregend. Es stellt sich die Frage, ob die Vertragsgestaltung der vdek-Kassen langfristig tragfähig ist oder ob eine Überarbeitung dringend notwendig wäre, um sowohl die Kosten zu stabilisieren als auch eine angemessene Versorgung für Hörgeschädigte sicherzustellen.
PS: Vergleicht man den Zeitraum Q1-Q2 2022 zu Q1-Q2 2023 so beträgt die Steigerung sogar ca. 31%